Wo sind meine Grenzen? Wie wichtig Kommunikation, Konsens und Selbstbestimmung im zwischenmenschlichen Miteinander sind, erfuhren Schüler*innen der Ludwig-Börne-Schule in Frankfurt am Main bei einem besonderen Projekttag im Museum für Kommunikation. Gemeinsam mit Mental Health Coach Maron Hofmann vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Frankfurt-Höchst erkundeten sie die Ausstellung „Apropos Sex“ und nahmen am Workshop „Grenzenlos?! Konsens und Kommunikation“ teil.
Schon der Ausstellungsbesuch zeigte: Sexualität kann viele Unsicherheiten und Fragen aufwerfen. Wissenschaftliche Fakten trafen auf alltagsnahe Beispiele – ein Mix, der zum Nachdenken anregte. Besonders das Thema „Versenden intimer Bilder“ sorgte für angeregte Diskussionen, denn viele Jugendliche stehen heute vor genau dieser Herausforderung.
Im anschließenden Workshop wurde es praktisch: Mit Methoden wie dem „Grenzbarometer“ erfuhren die Schüler*innen, wie unterschiedlich Grenzen wahrgenommen werden. Sie positionierten sich zu verschiedenen Szenarien und erlebten dadurch unmittelbar, dass jede*r individuelle Grenzen hat – und dass diese respektiert werden müssen. Die spielerische Methode verdeutlichte, wie wichtig es ist, über Gefühle zu sprechen und eigene Grenzen klar und deutlich zu kommunizieren. Ein echtes Highlight war die „Konsenspizza“. Diese kreative Metapher veranschaulichte, dass eine gemeinsame Entscheidung nur dann gut ist, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind – genau wie bei der Wahl der perfekten Pizzabeläge. Diese bildhafte Herangehensweise half, das abstrakte Konzept von Konsens greifbar zu machen.
Der Projekttag zeigte eindrucksvoll, wie praxisnahe und interaktive Ansätze den offenen Austausch über Sexualität erleichtern. Die Jugendlichen gingen nicht nur mit neuem Wissen nach Hause, sondern auch mit mehr Selbstbewusstsein und einem geschärften Blick für ihre eigenen Grenzen und die der anderen, weit über das Thema Sexualität hinaus.
Ein Beitrag von:
Maron Hofmann, Mental Health Coaches JMD Frankfurt-Höchst/Servicebüro Jugendmigrationsdienste; Fotos: Maron Hofmann
